Immer schön im Takt bleiben –
Den Takt gaben in diesem Fall die Motorsensen vor, mit denen die Mitglieder der Kreisjägerschaft antraten, das etwa vier Morgen große eigene Biotop in der „Dehlenbach“ bei Nierfeld zu pflegen. Dort hatte die KJS vor Jahren einige Obstbäume gepflanzt. Inzwischen war das Biotop jedoch ziemlich verwildert. Damit das nicht so bleibt, hatte der Vorstand 2016 um Unterstützung gebeten, die Renaturierung angehen zu können.
Im Vorfeld hatte man bei geprüft, wie die Fläche am sinnvollsten zu bearbeiten sei. Unter dem Motto „Jäger helfen der Natur“ traten die emsigen Jäger an, um Unkraut und fast meterhohen Brennnesseln zu Leibe rücken. Nachdem im Mai 2014 bereits etwa 120 Wildkirschenbäume und Wildbirnen sowie Wildapfel zusätzlich gepflanzt wurden, galt dem Wachstum der Setzlinge die Inspektion. Bis auf zwei waren alle angewachsen und streckten schon die Blätter aus den Wildschutzhüllen. Die Fläche hatte die Truppe schnell im Griff, die Arbeit war schneller getan als erwartet. Angesichts der Hitze war die Arbeit mit Motorsense, Freischneider, Heckenschere und Gabel eine Schweiß treibende Angelegenheit. Dennoch waren die Jäger bester Laune. Die Obstbäume stehen nun wieder frei, der dort verlaufene Bachlauf ist gereinigt. Die Arbeit mit dem Motto „Viele Hände machen der Arbeit schnell ein Ende“ endete mit Grillen vor Ort.
Auf einem Schwenkgrill brutzelten schon Grillspezialitäten – der Lohn für ihre Arbeit ließ nicht auf sich warten. Beim Mittagsmahl unter freiem Himmel fachsimpelten die Jäger über umweltgerechte Arbeitsweisen, über Politik und natürlich die Jagd. Fest steht für sie, dass die Pflege in der „Dehlenbach“ nächstes Jahr fortgesetzt werden muss. Einhellig waren sie der Meinung: „Im nächsten Jahr sind wir wieder mit von der Partie.“ Die großen vordringenden Haselnusssträucher und Pappeln sollen nun im Dezember nachhaltig geräumt und deren Zweige für eine Benjes-Hecke aufgeschichtet werden. Seit dem ist diese Aktion ein fester Bestandteil im Terminkalender.
Dies ist jedoch nicht das einzige derartige Projekt der Jäger: Pressewart Reinhold Wanasek lobte in diesem Zusammenhang die Hegeringe Kall, Hellenthal und Bad Münstereifel. Unter dem Motto „Naturschutz braucht Partner“ habe man sich in Hellenthal schon vor rund einem Jahrzehnt aufgemacht, um im Zitterwald zwischen Ramscheid und Miescheid ein Biotop mit vielen seltenen Pflanzen und Tieren vor der Verbuschung zu schützen. Die Hellenthaler haben für dieses Biotop eine Patenschaft übernommen. Auch den Münstereifeler Jägern liegt die Gesundheit der Tiere am Herzen: Neben der Pflege eines Biotops verteilen sie auf der Hegeringversammlung regelmäßig Mengen von Stecklinge der Salweide, die als „Apotheke für Tiere“ gilt.