Abbau Wildzaun

Mitglieder der Kreisjägerschaft Euskirchen und NABU Kreis Euskirchen haben Mitte März 2022 in einer gemeinsamen Aktion eine ca. 4 ha große Waldfläche von ihrer Knotengeflecht-Umzäunung befreit und ermöglichen so den waldlebenden Tierarten, wie Rotwild, Rehwild, Fuchs, Dachs, Feldhase und Wildkatze sowie den Greifvögeln und Eulenarten eine gefahrlose Nutzung der Waldfläche.


Die außergewöhnliche Waldfläche auf dem exponierten, bewaldeten Höhenrücken in der Gemeinde Hellenthal liegt im Jagdrevier Wollenberg-Zingscheid von Helmut Schmitz und wurde im Jahr 2021 von der NABU Bundesstiftung Berlin „Nationale Naturerbe“ erworben mit dem Ziel, die Fläche der Natur und ihren Arten zurückzugeben. Der Waldfläche kommt eine hohe Wichtigkeit für den Wanderkorridor der Wildkatze und des Rotwildes zu.
Für die wandernden Arten mit ihren großen Aktionsräu-men sind eingezäunte Waldflächen eine besonders große Gefahr. Die Wildkatzen verfangen sich beim Übersprung mitunter im Knotengeflecht und sterben qualvoll. Ein weiteres Risiko stellen die Flächen für das Rotwild und das Rehwild dar. In Panik können sie sich darin verfangen. Die Alttiere können die Zäune aus Knotengeflecht noch überwinden und bringen in den umzäunten Flächen ihre Kälber zur Welt. Die kleinen Rotwildkälber sind jedoch nicht in der Lage den Zaun zu überwinden und werden von dem Muttertier getrennt. Voller Panik rennen die jungen Tiere ge-gen den gefährlichen Zaun, verfangen sich dort und verenden ebenfalls.


Aber nicht nur für das Rot- und Rehwild und die Wildkatze stellen die Zäune aus Knotengeflecht eine tödliche Gefahr dar, sondern auch für Wiesel, Dachs, Waschbär und Großvögel, wie Uhu, Eulen, Rotmilan und Mäusebussard. Viele Opfer werden jährlich an die Naturschützer von Kreisjägerschaft und NABUs gemeldet.


Mit ihrer gemeinsamen Aktion „Freier Zugang für Schalenwild, Wildkatze und Co.“ stellen die Naturschützer der Kreisjägerschaft Euskirchen und des NABU Euskirchen die Durchlässigkeit der Fläche für die waldlebenden Arten wieder her. So ist für die wandernden Arten ein genetischer Austausch und Erhalt einer gesunden Population gewährleistet.