Mitte September 2022 hat die KJS nach langer Zeit den vierten Fangjagd-Lehrgang durchgeführt und damit insgesamt 60 Jäger geschult. Dabei wurden den Teilnehmern die rechtlichen Grundlagen der Fallenjagd, Grundzüge des Tier- und Artenschutzes sowie theoretische und praktische Kenntnisse über Funktion, artenspezifischen Einsatz und Kontrolle der Fallen vermittelt (§ 29 DVO LJG-NRW). Ausbilder waren Dr. Giso Hellhammer-Hawig und Revierjäger Hermann Kinzer.
Beim gemeinsamen Aufbau erfuhren die Teilnehmer viel über die Handhabung und Wirkungsweise der Fallen. Kofferfalle, Wippbrettfalle, Betonrohrfalle etc., die alle zur Prädatorenbejagung eingesetzt werden. Sie sind Lebendfangfallen, die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen unterliegen. Dazu zählen beispielsweise die Größe einer Falle, die komplette Verblendung dieser und die dauerhafte und jederzeit sichtbare Kennzeichnung zur Feststellung des Besitzers. Zudem muss jede Falle mit einem elektronischen Fangmeldesystem ausgestattet sein, soweit keine kommunikationstechnischen Gründe entstehen. Das Fangmeldesystem informiert den Fallenbesitzer über das Handy, so dass Tiere unverzüglich – wie gesetzlich vorgeschrieben – entnommen werden können.
Die Verwendung der Lebendfangfallen muss zuvor der unteren Jagdbehörde angezeigt werden, in deren Bezirk sie eingesetzt werden sollen. Angaben über die Anzahl und Art der Fallen, Kennzeichen der Fallen, deren Einsatzort (Jagdrevier) und Verwendungszeitraum werden ebenso gefordert
Viele Jäger, die bislang nicht mit Fallen gejagt haben, schätzen es, ihr brachliegendes Wissen über die Fangjagd, dass sie während ihres Jägerkurses gewonnen haben, in dem Lehrgang aufzufrischen. „Jede Form der Fort- und Weiterbildung, sei es im Schießwesen oder bei der Fangjagd ist nicht nur lobenswert, sondern auch notwendig“, sagt Bodo Weranek. „Nur so können die Jäger ihre Aufgabe, tierschutzgerecht und gesetzestreu für einen gesunden und der Natur angepassten Wildbestand zu sorgen, auch erfüllen.“
Am Ende des Tages waren Jäger durch das Ausbilderteam auf den neusten Stand gebracht worden. Das Zertifikat ermöglicht ihnen auch zukünftig die notwendige Prädatorenbejagung tierschutzkonform und legal durch zu führen.
Im Oktober 2022 und März 2023 folgten weitere Lehrgänge, der Plätze nach Ausschreibung sofort belegt waren. Weitere Lehrgänge folgen; Interessierte melden sich bitte bei der Geschäftsstelle.